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Diakonie Kork trauert um Dr. Christoph Kurth

Die Diakonie Kork trauert um Dr. Christoph Kurth,
der in der Nacht vom 17. auf den 18.08. plötzlich an den Folgen eines Herzinfarktes verstorben ist.
„Wir waren tief betroffen, als wir vom Tod
Herrn Dr. Kurths erfahren haben“, so Frank Stefan, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Kork.

Dr. Kurth kam 2002 als Oberarzt aus Kiel nach Kork, nachdem er seine Laufbahn in Göttingen begonnen hatte. Dort hatte er auch Humanmedizin studiert, mit mehrmonatigen Auslandsaufenthalten am Aga Khan Hospital Nairobi, Kenia und an der Universitätsklinik Cordoba, Spanien.

Seine Promotion in Göttingen schloss er mit summa cum laude ab – eine große Ausnahme, da es sich um eine klinische Doktorarbeit handelte. Sein Doktorvater war Prof. Dr. Bernhard Steinhoff, Ärztlicher Direktor des Epilepsiezentrums Kork, der ihn für die Epileptologie gewann. Nach seinem damaligen Spezialgebiet, der Vorhersage von epileptischen Anfällen, widmete er sich zunehmend neben seiner Ambulanz und der Leitung der Therapieabteilung ganzheitlichen und psychiatrischen Aspekten der Epileptologie, einschließlich psychogener Anfälle und ihrer Therapie.

Hierüber hat er auch immer wieder wissenschaftliche Beiträge verfasst, die er auf Fachkongressen, wie zuletzt auf dem europäischen Epilepsiekongress in Genf, vorstellte. Er war langjähriges und geschätztes Mitglied in mehreren Fachgesellschaften.

Auf seine Umgebung wirkte er wie „ein Fels in der Brandung“, so Pauline Lux vom Kliniksozialdienst. Mit seiner unkonventionellen aber verbindlichen Art erreichte er oft bei Patienten, dass sie ihrer Krankheit und ihrer Behandlung weniger ängstlich begegnen konnten. Über die Medizin hinaus war er vielseitig interessiert und widmete sich als „Generalist der alten Schule“ gleichermaßen klassischer Musik, dem eigenhändigen Umbau seiner Wohnung und dem Überleben in der Wildnis.

So erinnern sich die Leser der Kehler Zeitung vielleicht noch an seinen Extrem-Marathon, den er 2011 und 2013 in der arktischen Kälte in Kanada gemacht hatte – beide Male für einen guten Zweck.

„Sein Tod hinterlässt eine große fachliche und menschliche Lücke“, so Prof. Dr. Bernhard Steinhoff. „Unser Mitgefühl gilt seiner Familie“. Dr. Kurth hätte in wenigen Tagen seinen 56. Geburtstag gefeiert, er hinterlässt eine Frau und eine minderjährige Tochter.