„Do-it-Day – Unser Tag für die Zukunft“ – so heißt ein neu eingeführtes Lernformat des Oberlin-Schulverbundes der Diakonie Kork. Im vergangenen November starteten die Vorbereitungen, seit Februar ist der „Do-it-Day“ fester Bestandteil des Unterrichts. In den Klassen sechs und sieben wird einmal wöchentlich am Freitagvormittag der „Do-it-Day“ durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten an von ihnen ausgewählten Projekten und entwickeln kreative Lösungen, die sie im Nachgang an ihrer Schule oder in ihrer Umgebung umsetzen können. „Wir wollen unseren Schülern nahebringen, dass sie mit Engagement etwas bewirken können. Bereits kleine Maßnahmen, wie Licht ausschalten, wenn man den Raum verlässt oder die Heizung herunter drehen, wenn gelüftet wird, sind dabei nur der Anfang. Für viele ist das keine Selbstverständlichkeit. Wir wollen dafür das Bewusstsein schaffen und sensibilisieren“, so die Schulleiterin Bettina Maria Herr.
In der Agenda 2030 haben die vereinten Nationen 17 Ziele für die weltweiten Herausforderungen unseres Jahrhunderts formuliert. Themen wie Klimaschutz, Armut, Ungleichheiten, aber auch Bildung stehen dabei im Mittelpunkt. „Bildung für nachhaltige Entwicklung ist wichtig. Schulen brauchen Raum, um sich mit solchen Zukunftsthemen auseinander setzen zu können“, so eine Lehrkraft der inklusiven Gemeinschaftsschule. In Gruppen arbeiten die Schüler jeweils zu einem der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung und arbeiten themenspezifisch ein Projekt aus, das im Nachgang umgesetzt werden kann. Der Unterricht bietet dafür Zeit und Raum.
Die Projektgruppe zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit beteiligte sich beispielsweise an der Kreisputzete. In Absprache mit dem Ortsvorsteher reinigten die Schülerinnen und Schüller das gesamte Dorf Kork und die Wege in die umliegenden Gemeinden Neumühl, Odelshofen und Querbach. „Es ist wirklich traurig wie viel Müll achtlos in der Natur entsorgt und weggeworfen wird“, erzählt ein Schüler danach.
Eine weitere Gruppe setzt sich mit dem Thema Solarenergie auseinander. Dafür haben sie mit einer Firma Kontakt aufgenommen, um sich über die Technik, die Angebote und die Kosten zu informieren und um nach Möglichkeiten der Umsetzung in der Schule zu recherchieren. Die Firma möchte den Schülern nun ein Solarmodul schenken, das sie voraussichtlich auf dem Dach des Gartenhauses montieren lassen wollen. Es soll zur Bewässerung des Brunnens im Schulgarten dienen.
„Es ist erstaunlich, welche Ideen die Schüler entwickelt haben, mit welcher Ernsthaftigkeit und Motivation sie die Projekte angehen und umsetzen und mit welchem Engagement sie auf Menschen, die sie in ihrem Tun unterstützen können, zugehen. Sie erleben sich als selbstwirksam und entwickeln Selbstbewusstsein, sich für ihre Ziele stark zu machen“, so die Schulleiterin.
Der „Do-it-Day“ fördert bei den Schülerinnen und Schülern sowohl vielfältige Kompetenzen in den Fächern Deutsch, Religion, Gemeinschaftskunde und Geografie, als auch überfachliche Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Reflexionsfähigkeit, Kreativität und Kommunikation. Auch die Eltern sind aufgefordert mitzuwirken.