Die UN-Behindertenrechtskonvention, die am 24. Februar 2009 von der Bundesrepublik Deutschland ratifiziert wurde und seitdem nationales Recht ist, hat die Belange von Menschen mit Behinderungen verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt und Themen wie Barrierefreiheit, Inklusion, Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen in die gesellschaftliche Diskussion eingebracht. Während Menschen ohne Beeinträchtigungen Wahlveranstaltungen besuchen oder sich über verschiedene Medien informieren können, sind die Hürden für Menschen mit Behinderungen höher. „Politische Teilhabe setzt Information voraus“, so Ralf Mohs, ehemaliger Mitarbeiter der Hanauerland Werkstätten und einer der Gründer der Arbeitsgruppe. Um das zu ändern und Menschen mit Behinderungen Informations- und Möglichkeiten der politischen Teilhaben zu eröffnen, wurde 2013 die Arbeitsgruppe „Politische Teilhabe“ ins Leben gerufen.
Dabei bildet das politische Geschehen in der Kommunalpolitik ein naheliegender Schwerpunkt. Deren Auswirkungen sind meist konkret spürbar. Es werden Wahlveranstaltungen, Gemeinderatssitzungen etc. besucht. In der Arbeitsgruppe werden Besuche entsprechend vor- und nachbereitet. Ein Grundstein ist dabei, dass die Informationen verständlich aufbereitet werden.
Ein Projekt direkt vor Haustür war die Gestaltung des Albert-Schweizer-Platzes in Kork. In Planungswerkstätten waren auch Menschen von der Diakonie Kork an der Gestaltung des Platzes beteiligt. „Wir haben Anregungen zu verschiedenen Sitzmöglichkeiten, die auch von Menschen mit Beeinträchtigungen genutzt werden können, eingebracht“, so Herbert Baum, ein Mitglied der Gruppe, „oder auch Themen wie Barrierefreiheit wie zum Beispiel bei der Bühne.“
Das nächste große Thema sind die Europawahlen am 09. Juni 2024.
„Wir wollen uns einbringen und mitgestalten“, sind sich alle Teilnehmer einig.