„Man kann nicht, nicht kommunizieren“ dieser Satz von Paul Watzlawick hat für Menschen ohne Lautsprache eine besondere Bedeutung. Sie wollen und müssen sich alternativer Formen der Kommunikation bedienen, um sich mit anderen Menschen auszutauschen, um teilhaben zu können am Leben der Familie, im Freundeskreis, bei der Arbeit. Dabei brauchen Menschen mit schweren körperlichen bzw. geistigen Beeinträchtigungen besondere Hilfe und Unterstützung.
Die Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation der Diakonie Kork bedeutet für viele betroffene Menschen der Beginn eines neuen Lebens. So zum Beispiel für die dreijährige Golda oder den 27-jährigen Dennis. Golda hat das Rett-Syndrom, sie kann nur ihre Augen willkürlich und zuverlässig bewegen und steuern. In der Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation erprobte sie ein Tablet mit Sprachausgabe, das mit den Augen bedient wird. Dieses sog. Tobii bietet Golda die Möglichkeit auch unabhängig von engen Bezugspersonen komplex zu kommunizieren. So spricht sie damit zum Beispiel bei Tisch die Anwesenden direkt an.
„Die Möglichkeiten zur Kommunikation durch den Tobii bereichern nicht nur Goldas Leben, sondern auch das unserer ganzen Familie. Auch kann Golda ihr ganzes Potenzial entfalten und es für sich in allen Lebensbereichen nutzen“, so die Mutter. Für Dennis hingegen ist ein iPad das Kommunikationsmittel. Er lebt in der Diakonie Kork und ist in den Hanauerland Werkstätten beschäftigt. Zunächst begann Beatrice Blechschmidt, eine der beiden Fachpädagoginnen der Beratungsstelle, mit einfachen Symbolkarten. Dennis erweiterte sein Sprachverständnis im Laufe der Beratung, sodass Beatrice Blechschmidt auf ein iPad mit Sprachsteuerung zugehen konnte.
So kommen manche Klienten nur einmal, viele Klienten kommen jedoch regelmäßig. Für alle sind individuelle und kreative Lösungen erforderlich zum Beispiel in Form von selbst erstellten Symboltafeln, Kommunikationsbüchern bis zu hin elektrischen Geräten. Die Arbeit der Beratungsstelle in Kork muss aus Spendengeldern und Eigenmitteln finanziert werden. Die Kosten belaufen sich jährlich auf rd. 85.000 Euro.
Damit wir Menschen ohne Lautsprache auch in Zukunft Kommunikationsmöglichkeiten eröffnen können, brauchen wir Ihre Spende! Herzlichen Dank im Voraus
Das Team der Beratungsstelle mit dem Leiter, Prof. Dr. Peter Martin, Chefarzt der Séguin-Klinik