Geschichte

Unsere Einrichtung wurde im Jahr 1892 als „Heil- und Pflegeanstalt für epileptische Kinder“ gegründet. Entsprechend der begrenzten Möglichkeiten einer medikamentösen Beeinflussung von Anfällen stand über viele Jahrzehnte der Pflegeaspekt im Vordergrund.

Eine neue Ära begann 1967, als Professor Ansgar Matthes, Kinderarzt an der Universitätskinderklinik Heidelberg, in den Korker Anstalten eine Ambulanz und Klinik für epilepsiekranke Kinder gründete. 1969 wechselte mit Prof. Rolf Kruse ein ebenfalls sehr renommierter Neuropädiater aus der Heidelberger Universitätskinderklinik nach Kork und leitete fortan zusammen mit Prof. Matthes die Ambulanz und Klinik für anfallskranke Kinder und Jugendliche. 1985 wurde Dr. Hansjörg Schneble Nachfolger von Prof. Ansgar Matthes, 1994 nahm Dr. Jan-Peter Ernst in der Nachfolge von Prof. Rolf Kruse seine Tätigkeit in Kork auf.

Im Jahre 1976 eröffnete die erste Epilepsieambulanz und -klinik für Erwachsene unter Leitung von Dr. Volker Blankenhorn. Von 1983 bis 2000 führte er die Klinik gemeinsam mit Dr. Gerhard Reinshagen. Seit 2002 steht die Epilepsieklinik für Erwachsene unter der alleinigen Leitung von Prof. Dr. Bernhard Steinhoff. Die Epilepsieklinik für Kinder und Jugendliche leitet seit 2010 PD Dr. Thomas Bast. 2001 begann der Aufbau der Séguin-Klinik unter Leitung von Prof. Dr. Peter Martin, eine neurologische Spezialklinik für Menschen mit schwerer geistiger Behinderung.

Alle drei Kliniken haben sich in Deutschland, aber auch über die Grenzen hinaus, einen Ruf als angesehene moderne Spezialkliniken zur Behandlung schwieriger Epilepsien erworben.

Außer den Kliniken gehören zu der Einrichtung ein Wohnbereich für knapp 350 Menschen mit schwer verlaufenden Epilepsien, eine Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen, der inklusive Oberlin-Schulverbund, Offene Hilfen und die Ev. Fachschule für Heilerziehungspflege.

Im Jahre 2000 erfolgte eine Unternehmensreform mit Aufteilung in inhaltlich und wirtschaftlich eigenständige Geschäftsbereiche. Parallel erfolgte eine neue Namensgebung und die Entwicklung eines neuen Erscheinungsbildes. Das Gesamtunternehmen heißt jetzt „Diakonie Kork“, die beiden Kliniken sind in dem Geschäftsbereich „Epilepsiezentrum Kork“ zusammengefasst. Die Leitung des Epilepsiezentrums Kork liegt in den Händen der Krankenhausleitung bestehend aus dem ärztlichen Direktor, dem Verwaltungsleiter, den Chefärzten der Kliniken und dem Pflegedienstleiter.

Epilepsiezentrum (Grad IV) Freiburg-Kork

1997 wurde zwischen dem Epilepsiezentrum Kork und dem Neurozentrum des Universitätsklinikums Freiburg ein Kooperationsvertrag geschlossen, der eine enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet der prächirurgischen Diagnostik und operativen Epilepsietherapie regelt. Eine unserer Intensiv-Monitoring Einheit entsprechende Überwachungseinheit wurde im Neurozentrum etabliert und die Sektion für prächirurgische Epilepsiediagnostik geschaffen. In regelmäßigen, 14-tägig stattfindenden Fallkonferenzen, abwechselnd in Kehl-Kork und Freiburg, werden alle untersuchten Patienten besprochen und das weitere Vorgehen (Operation, weitere invasive Diagnostik u.a.) gemeinsam entschieden. Das Epilepsiezentrum Freiburg-Kork ist vom Sozialministerium des Landes Baden-Württemberg als einziges Grad IV-Zentrum anerkannt und gehört mit Bethel und Bonn zu den operativ tätigen Epilepsiezentren mit der höchsten Operationsfrequenz.

Mittlerweile hat sich dieser Kooperation die neuropädiatrische Abteilung der Universitätskinderklinik Heidelberg angeschlossen. Geplant ist auch die Teilnahme des Pädiatrischen Zentrums II des Olgahospitals in Stuttgart.