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Erster Abschlussjahrgang der grenzübergreifenden Doppelqualifikation Heilerziehungspflege – Moniteur-Educateur

Im Juni war es soweit – 5 Auszubildende des deutsch-französischen Projektausbildungsgangs Heilerziehungspflege – Moniteur-Educateur (HEP-ME) beendeten nach zweieinhalb Jahren den theoretischen Teil ihre Ausbildung, um im September in das Anerkennungsjahr zu starten. Ihren französischen Berufsabschluss, das Diplom Moniteur Educateur (Monitrice Educatrice) haben sie bereits in der Tasche. Die deutsch-französische Doppelqualifikation startete im Oktober 2018 als Projektmodell an den zwei Ausbildungsinstituten der Ev. Fachschule für Heilerziehungspflege der Diakonie Kork und der Ecole Supérieure Européenne de l’intervention Sociale, kurz ESEIS in Schiltigheim. Dieser erste Projektausbildungsgang wurde von der Europäischen Union über das INTERREG-Programm V Oberrhein sowie der Région Grand Est kofinanziert.

„Der europäische Gedanke war ein Impulsgeber für die Entwicklung der binationalen, bilingualen Doppelqualifikation. Durch die Möglichkeit einer grenzüberschreitenden beruflichen Tätigkeit im Bereich des Sozialwesens, werden die Bedarfe nach Fachkräften in Deutschland und nach Ausbildungsplätzen in Frankreich zusammengeführt“, berichtet Bertram Tränkle, Schulleiter der Ev. Fachschule für Heilerziehungspflege in Kork.

Insgesamt vier französische Fachschülerinnen und -schüler sowie eine deutsche Auszubildende wagten den Schritt der deutsch-französischen Ausbildung. Die theoretische Ausbildung sowie drei Praktika fanden abwechselnd in Deutschland und Frankreich statt. Dabei tauchten die Fachschülerinnen und -schüler in typische Arbeitsbereiche beider Berufe ein. Neben den zwei Abschlüssen mit staatlicher Anerkennung in beiden Ländern, ermöglichte die Ausbildung vor allem interkulturelle Erfahrungen und Vernetzungen untereinander. „Dieser Ausbildungsgang ist einzigartig in Baden-Württemberg und baut Brücken zwischen den Ländern. Anfängliche sprachliche Hürden wurden durch die gegenseitige Unterstützung der Auszubildenden und mit Hilfe der Lehrkräfte schnell überwunden“, so Tränkle.

Die Mobilitätsbeschränkungen durch die Corona-Pandemie an der deutsch-französischen Grenze stellten eine weitere Herausforderung für die grenzüberschreitende Ausbildung dar, die durch das Engagement aller Beteiligten überwunden werden konnte.

Die Aufgabe von Heilerziehungspfleger*innen ist die Pflege, Begleitung und Unterstützung sowie die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen. Der Moniteur Educateur unterstützt zudem Jugendliche und Menschen die von Exklusion bedroht sind.

Mehr Informationen zum Ausbildungsgang HEP-ME finden Sie hier.